Themengebiet 2 – Miteinander lernen

In Kontakt sein!
Partnerschaftliches Miteinander mit Angehörigen, Praktikanten, Auszubildenden und speziell Betroffenen

„Schau zu- mach mit!“
(mind. 8 Std.)

-Anleitung von PraktikantInnen und Auszubildenden
Auch wenn Mentoren und Praxisanleiterinnen speziell für die Anleitung zuständig sind- früher oder später kommt jede Pflegekraft mal in die Situation, etwas erklären oder zeigen zu müssen. Deshalb sollte jede Mitarbeiterin/ jeder Mitarbeiter Grundkenntnisse über Lern- und Übungsprozesse besitzen und anwenden können.

Bestandteile der Fortbildung:

  • Die Beziehung zu Praktikanten und Auszubildenden
  • Erstellen von Lernzielen
  • Vorgespräche, Zwischengespräche und Nachgespräche mit Auszubildenden
  • Umgang mit Lernschwierigkeiten und Konflikten
  • Einführung in die Lerntheorien
  • Gestaltung von Lernsituationen in der Praxis

„Heute kommt Besuch!“
(8 Std.)

-Angehörige als Partner

Angehörige sind eine wichtige emotionale Unterstützung für Bewohner und Patientinnen. Aber nicht nur das: Sie können den Pflegeprozess nachhaltig unterstützen. Sie vermitteln uns wichtige, insbesondere biographische Informationen, ohne die eine individuelle Pflege gar nicht möglich ist. Gerade bei Personen, die durch eine Demenz oder eine andere Einschränkung wenig über sich mitteilen können, brauchen wir die Angehörigen als Fachleute, die über diesen Menschen genau Bescheid wissen. Engagierte Angehörige bereichern den Alltag und kümmern sich manchmal sogar noch um weiter Seniorinnen oder Senioren. Leider wird dieses ungeheure Potential wenig genutzt. Statt dessen erscheinen Angehörige als lästige, weil ewig unzufriedene Störungen des Pflegeablaufs, sie werden ignoriert, abgewimmelt oder gerade mal geduldet. Gespräche finden nur zwischen Tür und Angel statt und beschränken sich meist darauf, welches Duschbad gekauft werden soll. Wenn statt dessen ein wirklicher Dialog beginnt, kann das zur Zufriedenheit aller Beteiligten beitragen: Der Angehörigen, der Seniorinnen und Senioren und der Pflegekräfte!

Bestandteile der Fortbildung:

  • Die Beziehung zwischen Angehörgen und Pflegebedürftigen
  • Die Beziehung zwischen Angehörigen und Pflegepersonal
  • Konflikte zwischen Angehörigen und Pflegepersonal besser verstehen und vermeiden
  • Rollenklärung
  • Möglichkeiten der Kooperation
  • Einbeziehen von Angehörigen in den Tagesablauf
  • Veranstaltungen von, für oder mit Angehörigen
  • Gesprächsführung und Konfliktlösung

„Da merkst Du erst mal, wie das ist!“
(mind. 2 Std.)
Perspektivwechsel:
Sich in die Rolle der betreuten Personen einfühlen

Wer selbst mal in einem schwankenden Hebelifter gesessen hat weiss, warum viele alte Menschen in dieser Situation Angst haben. Wer mal versucht hat, einen Rollstuhl über ein Kopfsteinpflaster zu fahren, wird in Zukunft besser darauf achten, dass genügend Luft in den Reifen ist…Manchmal muss man etwas erst am „eigenen Leib erfahren“, um sich wirklich einfühlen zu können.

Bestandteile der Fortbildung:

  • Ausprobieren, wie es ist, im Rollstuhl gefahren zu werden, Hör- ,Sprach- oder Sehbehindert zu sein, im Pflegebett zu liegen, Nahrung angereicht zu bekommen, im Hebelifter zu sitzen, umgelagert zu werden etc.
  • Reflexion der gemachten Erfahrungen
  • Entwickeln von Verbesserungsmöglichkeiten

„Damals, als ich noch klein war…“
(mind. 4 Stunden)

Sich Lebens-Geschichten erzählen lassen

Die Lebensgeschichten alter Menschen können den Pflegealltag sehr bereichern. Und zwar sowohl den der Pflegenden als auch den der zu Pflegenden. Dabei geht es um viel mehr als nur darum, das „Biographieblatt“ in der Pflegedokumentation auszufüllen… Manchmal braucht es nur ein bischen Mut, um  nachzufragen.

Bestandteile der Fortbildung:

  • Sinn und Zweck der Biographiearbeit
  • Möglichkeiten der Biographiearbeit für die, die wenig Zeit haben
  • Aufbau und Durchführung eines biographischen Interviews
  • Kreative Methoden der Biograpiearbeit

„Mit dem kann man nicht reden , der ist dement!“- Oder doch?
(mind. 4 Std.)
Man kann, und man kann sogar Spass haben miteinander, sich unterhalten, zusammen ärgerlich oder traurig sein.
Personen, die an einer Demenz erkrankt sind, empfinden sich häufig nicht als verwirrt-
aber sie finden ihre Umwelt sehr verwirrend.
Um so mehr brauchen Sie unsere Nähe und Unterstützung.
Manchmal ist es ganz einfach, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, manchmal gelingt es gar nicht.
Aber es ist immer einen Versuch wert.
Ich möchte Ihnen einige Anregungen geben, wie Sie es versuchen können.
Bestandteile der Fortbildung:
  • Was bedeutet „Demenz“- fachlich und emotional
  • Sich einfühlen in verwirrte Personen
  • Verschiedene Möglichkeiten, in Kontakt zu kommen, z.B. durch Elemente der Validation und integrativen Validation